Anne Overlack in der Ausstellung »DIE WOLFS – DAS KÖNIGPROJEKT. Geschichte einer Familie«, die im Frühjahr 2016 im Hesse Museum in Gaienhofen gezeigt wurde

Anne Overlack in der Ausstellung »DIE WOLFS – DAS KÖNIGPROJEKT. Geschichte einer Familie«, die im Frühjahr 2016 im Hesse Museum in Gaienhofen gezeigt wurde

Diese Website ist die Essenz meiner mehr als zehn Jahre währenden Beschäftigung mit der Geschichte der Familie Wolf. Ein erster Aufsatz zur Biografie von Nathan Wolf erschien bereits im Hegau Jahrbuch auf das Jahr 2007, parallel dazu publizierte Manfred Bosch in diesem Jahrbuch sein großes lebensgeschichtliches Interview mit der Tochter Nathan Wolfs, Hannelore König. In den Folgejahren habe ich zahllose weitere Gespräche mit Hannelore König geführt. Parallel dazu habe ich mich in das umfangreiche Familienarchiv der Wolfs vertieft und es zu weiten Teilen digitalisiert.

Das Ergebnis dieser Recherchearbeit hat in Form von Büchern und Ausstellungen in den letzten Jahren Gestalt angenommen. Bevor das Familienarchiv nun als bedeutende Sammlung zu Geschichte und Selbstverständnis des deutschen jüdischen Bildungsbürgertums im 19. und 20. Jahrhundert und zu den Jahren der Verfolgung während des Dritten Reichs in das baden-württembergische »Haus der Geschichte« in Stuttgart umzieht, wird die Familiengeschichte hier noch einmal in ihren bedeutendsten Dokumenten abgebildet und nacherzählt.


 
Hannelore König im Jahr 2007  © Markus Welsch

Hannelore König im Jahr 2007
© Markus Welsch

Meine Gesprächspartnerin Hannelore König (1925–2012) war nicht nur eine großartige Erzählerin der Geschichte ihrer Familie, sondern auch eine frühe Karrierefrau. Die studierte Juristin wurde 1973 zur ersten Oberstaatsanwältin im Landesteil Württemberg berufen; nach ihrer Pensionierung im Sommer 1990 beteiligte sie sich am Aufbau eines demokratischen Justizwesens in den neuen Bundesländern. In Sachen Vergeben, Vergessen und Verdrängen hatte sie ihre ganz eigene Sicht auf die Dinge.

Ich finde es schon spannend, zu sehen, was in vielen Familien so alles unter den Teppich gekehrt wird, wo es meines Erachtens ja auch gut liegt. Also, ich bin ein großer Anhänger des Unter-den-Teppich-Fegens, weil ich denke, wenn man nur lange genug drauf rum läuft, dann ist die Beule weg. Die allermeisten Leute haben mindestens eine Leiche im Keller.
Hannelore König